Aan het woord

Vor 22 Jahren sind wir, Gitta und Harald Höth aus der Eifel zum Verein Maas en Roer gekommen. Schon viele Jahre vorher hat uns der Wassersport angezogen. Genauer gesagt hat er mich angezogen. Meine Frau beteiligt sich gerne an dem Hobby, aber die treibende Kraft bin ich. Daher schreibe ich in Folgenden auch in der „ich-Form“.

 

Es begann nicht mit dem Segelsport, sondern mit dem Motorbootfahren in Friesland. Viele Jahre habe ich (und teilweise auch meine Familie) rund um das Sneekermeer Motorbooturlaub gemacht. Das erste gemietete Motorboot war eine kleine Doerak mit 7 Meter Länge.

 

Irgendwann kam dann doch das Verlangen, auch mal zu segeln. In unserem Heimatort Roetgen wird seit vielen Jahren ein Kurs der Volkshochschule angeboten, dort unterrichtet Volker Mühlens (auch ein langjähriges Mitglied von M&R) zum Thema Sportbootführerschein. Daran habe ich dann teilgenommen. Volker hat ein großes Segelboot (13,5m), das in Südfrankreich am Mittelmeer liegt. Ich habe mehrmals die Gelegenheit genutzt, um auf diesem Boot erste Segelerfahrungen zu sammeln.

Die Lust nach Mehr (oder Meer) hat dann dazu geführt, dass ich unbedingt ein eigenes Segelboot haben wollte. Wiederum im Norden der Niederlande (Zwartsluis) bin ich dann auch fündig geworden und kaufte 1995 eine gebrauchte Bavaria 770. Eigentlich hatte ich ja keine Segelerfahrung (nur ein wenig Dickschiffsegeln).

 

Im Prinzip „Learning by doing“ habe ich mir dann selber das Segeln beigebracht. Anfangs hatte ich noch viel Respekt vor den vielen Fallen, Leinen und Tauen. So richtig wusste ich auch nicht, welche „Leine“ für welche Funktion ist und ob dann nicht doch irgendwann der Mast umkippt. Aber mit der Zeit und vielen Büchern hat´s dann geklappt. Nur die langen Fahrten von der Eifel nach Zwartsluis waren nicht sehr angenehm. Da ich beruflich jede Woche viele Tage irgendwo in Deutschland unterwegs bin (Beraterleben), blieb nur das Wochenende zum Segeln und es ging von der Freizeit viel Fahrtzeit ab.

 

Da ich schon länger die Häfen an der Maas besucht hatte, kam ich dann auf Empfehlung des schon genannten Segellehrers Volker zu M&R. 1995 bin ich in den Verein eingetreten und bereits ein Jahr später lag meine Liberté am Steiger E. Ich glaube, das war eine meiner besten Entscheidungen. Der Hafen von M&R ist einfach toll. Immer, wenn ich nach anstrengender Arbeitswoche aufs Schiff kam, dann war spätestens nach 5 Minuten der Stress weg. Das Klappern der Wanten und die schöne Umgebung haben dafür gesorgt. Und natürlich die vielen netten Menschen im Verein.

 

Anfangs habe ich nicht wirklich am aktiven Vereinsleben teilgenommen. Das hat sich nach einigen Besuchen der Mitgliederversammlungen geändert. Der damalige Vorsitzende J. M. Tummers sprach mich bei einer Versammlung an. Er suchte Unterstützung bei der Übersetzung von niederländischen Texten in die deutsche Sprache. Zunächst waren das die Tabelle der Hafengebühren, dann die neue Satzung und später dann auch die recht komplizierten Texte des Protokolls der Mitgliederversammlungen. Obwohl ich die niederländische Sprache leider nicht spreche (und das auch nicht gelernt habe), hatte ich mich auf die Aufgabe eingelassen. Und das mache ich noch heute. Seit vielen Jahren bin ich auch Mitglied in der Redaktion von 't Spant und dort als „Vertaler“ aktiv. So sind z.B. die Mitteilungen vom Hafenmeister von mir übersetzt.

 

Nach 16 Jahren Segeln (allerdings nicht bei Regatten, da die Liberté doch etwas zu behäbig war), wollte ich gerne am Wochenende auch mal unter den Brücken der Maas ohne Mastlegen hindurchfahren. Da kam dann die Entscheidung, mal wieder Motorboot zu fahren. Durch Zufall entdeckte ich eine kleine Linssen, die zu verkaufen war. Die Form hat mich an die erste Doerak in Friesland erinnert. Schnell war der Kauf perfekt. Richtig segeln kann ich ja auch auf Jollen von Freunden wie bei Volker. Vom Dickschiff zur Jolle: das ist sowieso merkwürdig. Doch: ein Motorboot im Segelhafen? Die Lösung kam über Johan Verhaegh (ebenfalls seit vielen Jahren bei M&R). Er hat mich zur Regattakommission geführt und da mache ich mich mit der Elessar (bedeutet Smaragd in „Herr der Ringe“) bei Bedarf als Kontraschiff bei Regatten nützlich. In diesem Jahr wird die Elessar sogar als Startschiff eingesetzt. Darauf freuen wir uns alle und wir freuen uns auch auf noch viele Jahre bei M&R in dem schönen Hafen und mit vielen netten Mitgliedern.

 

Gitta und Harald Höth